Letztens haben wir das Wohnzimmer gestrichen. Die zwei
französischen Freiwilligen von project abroad haben ja einiges an Geld mit in
die Familie gebracht. Davon wurde das Haus erst einmal auf Fordermann gebracht,
denn Beatrice, die Besitzerin, die jetzt in den USA lebt, wollte uns im April
einen Besuch abstatten. (Das wird sie jetzt übrigens doch nicht mehr.) In der
Abstellkammer wurde plötzlich eine Plastikplane in Linoleumoptik ausgelegt und
wir haben einen neuen Wasserkocher gekauft, der mittlerweile auch schon wieder
kaputt ist. Ich habe Alberta gesagt, dass man den, genauso wenig wie den
Letzten, ins Wasser neben der Spüle stellen darf, aber das wollte sie mir nicht
glauben. Außerdem haben wir unsere Sofas neu bezogen und das Wohnzimmer
gestrichen.
Das war eine ziemlich lustige Aktion. Wir haben die gelbe
Farbe mit dreimal so viel Wasser verdünnt, sodass sie überhaupt nicht mehr
gedeckt hat. Zuerst haben wir dann mit Küchenmessern den abbröckelnden Putz auf
den Wasserflecken abgeklopft und einfach drüber gestrichen. Das war ziemlich
schwierig, da die Farbe nicht wirklich halten wollte, sondern vielmehr noch
mehr Putz von der Wand holte und an den Pinsel klebte. Und wirklich abgedeckt
wurden die Flecken auch nicht. Auch die ganzen Bleistiftkritzeleien an den
Wänden sieht man leider immer noch. Da wir vorher nichts weggeräumt oder
abgeklebt haben, sehen Boden, Möbel und Türrahmen auch dem entsprechend aus.
Alberta meinte das macht gar nichts, denn wir sind ja keine professionellen
Maler.
Da wir nur einen Pinsel hatten, habe den größten Teil der
Arbeit ich erledigt. Hat aber auch echt Spaß gemacht. Ein Viertel hat Joshua
gestrichen und die Stellen, an denen wir nicht bis zur Decke kamen, hat Alberta
übernommen.
Das war ein ziemlich lustiger Tag!
Der Witz an dieser Geschichte ist allerdings nicht das
Streichen selbst, sondern, dass Alberta eine Woche später Vorhänge gekauft hat
und damit die Wände behangen hat. Da hätten wir uns das Geld und den Aufwand
auch sparen können. :D