Während des Zwischenseminars hat die trächtige Hündin von
Tinas Familie geworfen. Sieben Hundebabys, zwei sind leider gestorben. Die sind
wirklich knuffig. Sahen am Anfang aus wie Maulwürfe, denn sie sind nur über den
Boden gepaddelt oder gerobbt und konnten die Augen nicht öffnen. Als sie dann
größer und größer wurden, hat der eine Dummkopf von Hund seinen Kopf durch das
Gitter vom Zwinger gesteckt. An dem Tag hab ich Tina besucht und als wir nach
Hause kam, haben wir den kleinen Hund verzweifelt quitschen im Gitter gefunden.
Wir haben ihn versucht herauszubekommen, denn er hatte auch schon gebrochen und
muss wohl schon eine ganze Weile dort drin gesteckt haben. Wir haben ihn aber
nicht befreien können. Da wir allein zu Hause waren, konnten wir auch keine
Hilfe holen. Wir haben ihm also eine Schüssel zum drauf sitzen gegeben und eine
Konstruktion aus Hocker, Flasche und Decken gebaut auf der er sein Köpfchen
ablegen konnte, um sich auszuruhen. Zwischendurch wurde er aber immer wieder
panisch und hätte sich fast selbst erwürgt. Deshalb bin ich bei ihm geblieben
und Tina hat nach Werkzeug mit dem man die Gitterstangen zerschneiden kann
gesucht. Sie war leider erfolglos und so haben wir mehrere Stunden draußen beim
Hund auf Grace, Tinas Gastmutter, gewartet. Als sie dann kam, hat sie zunächst
versucht mit einer Drehtechnik den Kopf des Hundes aus dem Gitter zu ziehen.
Ich dachte sie reißt ihm einfach den Kopf ab. Das hat nicht funktioniert, also
hat sie sich ein Küchenmesser geholt, um die Stäbe durchzuschneiden. Ich saß
dabei im Zwinger und hab das Hinterteil vom Hund gehalten und Tina hat den Kopf
und die Ohren versucht zur Seite zu drücken, ohne den Hund zu erwürgen, damit
Grace ihn nicht auch zersägt. Zwei- Dreimal hat Grace ihn auch angeschnitten.
Der Arme war völlig fertig, hat aufgehört zu quitschen, hat die Augen zu
gemacht und die Zunge raushängen lassen. Ein paar mal dachten wir er wäre tot.
Nach einer weiteren Stunde sägen, hatten wir die Gitterstäbe aufgebrochen und
der Hund war befreit UND noch am leben. Wir haben ihn sofort zu seiner Mutter
zum trinken gebracht und nach einer Weile ist er wieder durch die Gegend
getapst. Ein Glück!

