Heute ist der ghanaische Unabhängigkeitstag. Der wird jedes
Jahr gleich gefeiert.
Morgens versammelten sich alle Lehrer und Schülervertreter
der umliegenden Viertel auf der großen Wiese der Kumasi Acadamy. Für die Lehrer
waren dort Zelte aufgestellt und es gab mal wieder eine Bühne, auf der wichtige
Menschen saßen. Das Programm wurde eröffnet und alle Schulen, die von je 30
Schülern, vertreten wurden, marschierten ein. Unsere Schule natürlich auch. Zum
Schluss marschierten die Militärschüler mit Holzgewehren und vier
Ausbildersoldaten ein, gefolgt von Fahnenträgern, einem Kerl mit Säbel und
einer Blaskapelle. Ein paar der wichtigen Personen, sind an den stramm
stehenden Schülern vorbei gelaufen, um deren Anwesenheit zu würdigen. Danach
wurde gebetet und endlos lange Reden gehalten. In diesen 2-3 Stunden mussten
die Schüler die ganze Zeit stramm in der prallen Sonne stehen. Nach und nach
sind Schüler umgefallen. Die vier Soldaten haben sie dann vom Platz getragen.
Auch große Männer der Militärschule und der Fahnenträger sind einfach zusammen
gebrochen. Das war wirklich schrecklich! Die ganzen Lehrer und Schaulustige
sitzen dort mit Wasser im Schatten und die armen Schüler stehen in der prallen
Sonne ohne zwischendurch was zu trinken. Unsere Kindern haben die Hausmütter
aber mit Wasser versorgt, sie durften sich auf den Boden setzten und haben von
Tina Traubenzucker bekommen. Am Ende der Veranstaltung wurden die besten
Marschierer gekürt. Unsere Schule hat, wie jedes Jahr, den ersten Platz
gemacht. Die Garden City Schüler sind, aber auch am schönsten gelaufen! Jeder
auf seine Art, mal mit dem Arm gestreckt, mal im doppelten Takt und mal eher
hüpfend. Sie haben von den Leuten unter den Zelten im vorbeilaufen tosenden
Beifall bekommen. Dieser Zuspruch tat unseren Schülern mit Sicherheit gut und
ich fand den Applaus großartig!
An sich war die Veranstaltung ganz schön, vor allem für die
stolzen Schüler, die ihre Schulen repräsentieren durften, aber trotzdem finde
ich, dass sie den Ablauf überdenken sollten. Es kann nicht sein, dass die
Schüler über so lange Zeit in der Sonne stehen müssen ohne zu trinken. Und es
ist nicht das erste Jahr indem so viele zusammen gebrochen sind. Jährlich
fallen um die 30 Schüler einfach um.