Beschreibung

Hallo,

mein Name ist Isabel Unger. Ich bin 19 Jahre alt und habe mich entschieden ab August 2012 für ein Jahr in Ghana zu leben. Mein Wohnort wird die große Stadt Kumasi sein, in der mich eine Gastfamilie aufnehmen wird. Vor Ort werde ich im Rahmen des EMC-Ghana Projektes an der Garden City Special School, einer Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, arbeiten.

Auf diesem Blog werde ich Berichte vom Leben und der Arbeit in Ghana, sowie Fotos hochladen.

Viel Spaß beim Lesen, eure Isa

Mittwoch, 13. Februar 2013

Reisemonat Dezember – Teil 7:



Nach den Weihnachtsfeiertagen ging die Reise weiter. Diesmal machte ich mich allein auf den Weg, denn Tinas Freund kam aus Deutschland zu Besuch. Tina fuhr also nach Accra zum Flughafen und ich habe mich auf den Weg nach Elmina an der Küste gemacht. Ich dachte die nächsten Tage werde ich relativ einsam verbringen, was mich gar nicht gestört hätte, doch schon im Trotro nach Cape Coast saßen zwei Obrounis (Weiße) neben mir. Mit der deutschen Jenny habe ich mich direkt super gut verstanden und wir haben den größten Teil der fünfstündigen Reise geredet. In Cape Coast trennten sich unsere Wege und ich suchte ein Trotro nach Elmina. Es stellte sich dann jedoch raus, dass ich um zu dem Hotel bei Elmina zu kommen, erst ein Taxi zur anderen Trotrostation nehmen müsste, dann mit dem Trotro nach Elmina fahren müsste, dort in ein Taxi umsteigen müsste, was mich bis zum Stumble Inn Guesthouse fährt. Die andere Möglichkeit wäre direkt mit einem Taxi zum Stumble Inn gefahren zu werden, für 5 Cedi mehr. Da es schon nachmittags und bald dunkel war und ich nicht wusste, ob ich das gebuchte Zelt selbst aufbauen muss, habe ich mich entschieden diese 5 Cedi (ca. 2 Euro) zu investieren.
Im Hotel stand mein Zelt mit Meerblick schon bezugsbereit. Die Anlange war sehr einfach gehalten aber wunderschön! Mit kleinen Details wie Muscheln, wilden Blumenbeten und den vielen Sitzgelegenheiten direkt am Meer, schien mir diese Anlange wie das Paradies. Nachdem ich mir am Strand den Sonnenuntergang angeschaut hatte, habe ich mich mit meinem Buch zu einer Gruppe lesender Engländer gesellt. Wir kamen nach einer Weile ins Gespräch und haben dann den Abend zusammen verbracht. Die drei Mädchen und James waren Volunteers in unterschiedlichen Regionen und verbrachten gerade die Ferien zusammen. Diese Truppe war extrem witzig und hat mich direkt freundlich aufgenommen, sodass wir auch in den folgenden Tagen oft zusammen saßen.
Nach einer leckeren Pizza habe ich mir drei Sitzkissen geschnappt, denn im Zelt gab es keine Matratze o.ä., und bin totmüde und mit einer schlimmen Erkältung ins „Bett“ gefallen. Das Problem war, dass ich, obwohl ich die zwei Eingänge nur mit der Moskitotür verschlossen hatte, glaubte zu ersticken. Im Zelt hatte sich eine solche Hitze vom Tag angestaut, dass ich erst mitten in der Nacht ruhig schlafen konnte. Allerdings konnte ich immer, wenn ich wieder wach dalag den Mond durch die Fliegentür sehen und das Meer rauschen hören, da lohnte es sich schon wieder in dieser Hitze zu schlafen.
Am nächsten Tag bin ich nach einem netten Frühstück mit den Engländern, ins Meer baden gegangen. An dieser Stelle ist das Meer zwar sehr stürmisch und man muss oft unter den Wellen hertauchen, um nicht mitgerissen zu werden, aber es ist aufgrund der geringen Unterströmung lange nicht so gefährlich, wie an den meisten anderen Stellen in Ghana.
Den Rest des Tages habe ich viel am Strand gesessen, gelesen, draußen (nicht im Zelt!) geschlafen und im Meer gebadet. Ich habe auch viele Menschen kennen gelernt. Die meisten schienen etwas Mitleid mit mir zu haben (was gar nicht nötig war), da ich die einzige Alleinreisende in der Anlage war. Deshalb haben mich denke ich so viele Leute angesprochen. Ich habe neben den Engländern, eine nette, holländische Mutter kennen gelernt, die ihren Sohn, der gerade als Volunteer in Ghana lebt, besucht hat. Außerdem war dort eine amerikanische Gruppe, bestehend aus einem jungen Mann, der für die Botschaft arbeitet, einer Studentin aus Accra, ihrer Freundin, die gerade zu Besuch da war und einem Kerl der seinen Job geschmissen hat, um nun durch die Welt zu reisen. Ich habe einen netten Schweizer Volunteer, der gerade mit seiner Familie in Elmina war, und zwei ca. 50jährige Engländerinnen, die gerade im Norden ein Jahr als Volunteer verbringen, kennen gelernt. Mit diesen beiden interessanten Frauen, die eine ist Flüchtlingshelferin von Beruf und die andere Sonderpädagogin, habe ich mich auch gleich verabredet zum Nilpferde anschauen in Wechiau.
Mit all diesen Menschen habe ich dann abends zusammen gesessen, gegessen und geredet. Später wurde ein Lagerfeuer angezündet, um das wir uns gesellten.
Der nächste Tag unterschied sich nur unwesendlich vom Vorherigen. Alles in Allem konnte ich mal wieder richtig entspannen.
Am folgenden Tag musste ich nach dem Frühstück abreisen, da ich mich mit all meinen Freunden in Cape Coast treffen wollte, um Silvester zu feiern. Ich konnte mir ein Glück mit den Amerikanern ein Taxi bis nach Cape Coast teilen.