Sofort sind wir aufgebrochen in Richtung Kristo Buase zum
Kloster. Um neun Uhr waren wir dort und wurden herzlich empfangen. Die Mönche
freuten sich sichtlich, dass es uns bei ihnen so gut gefallen hat, dass wir
schon ein paar Tage später wiederkehrten. Und wir waren auch überglücklich
wieder im Kloster zu sein.
Bereits vor dem Mittagessen um 12.30 Uhr hatten wir Zeit die
Ruhe zu genießen. Zum Mittagessen gab es leider Fufu mit Fischsoße und weder
Fufu, noch Fischsoße gehört zu meinen Leibgerichten. Ich sagte aber natürlich
nichts, man durfte ja sowieso nicht reden. Ich habe also versucht den riesigen
Fufuklops in der Windeseile, in der die Mönche essen, herunter zu würgen. Aus
dem Fufuklops fummelt man mit den Fingern kleinere Bällchen heraus, die man
dann in die Soße tunkt und ohne zu kauen (es erregt bei vielen Ghanaern Ekel,
wenn man anfängt Fufu zu kauen) herunter schluckt. Ich hab damit ein riesen
Problem etwas ohne zu kauen herunter zuschlucken, vor allem wenn man nicht
ordentlich Soße dazu nehmen kann. An diesem Nachmittag waren in der Soße leider
so viele Geräten und undefinierbare Fischgedärme, dass ich nicht allzu viel davon
nehmen wollte. Man sah mir die Anstrengung, die Fufubällchen herunter zuwürgen
wohl an, denn die beiden jüngeren Mönche am Tisch hatten große Mühe nicht laut
loszuprusten bei meinem Anblick. Das wiederum hat Tina an ihre Grenzen gebracht,
sich das Lachen zu verkneifen. Seit diesem Nachmittag habe ich mit dem jungen
Mönch, einen Insiderwitz übers Fufuessen. Generell macht das Leben mit den
Mönchen ziemlich Spaß, denn sie sind die meiste Zeit ruhig, aber wenn sie mal
was sagen, ist es entweder interessant und intelligent oder total witzig! Eine
angenehme Gesellschaft! Nach dem Essen und einem kurzen Mittagsschläfchen bin
ich durch den vorderen Garten spaziert. Danach wollte ich den schönen Weg durch
den Macadamiawald außerhalb der Klostermauern erkunden. An diesem Weg steht
eine Wasserpumpe. An dieser Pumpe war an dem Tag viel betrieb, denn im nahe
gelegenen Tano Buase funktionierte die Wasserleitung gerade nicht. Als ich an
der Pumpe vorbei lief, grüßten mich die Leute sehr freundlich und
zurückhaltend. Auf dem Weg traf ich eine Großmutter mit ihrer behinderten
Enkeltochter, die auf dem Weg zur Pumpe waren. Die beiden grüßten mich
ebenfalls sehr, sehr freundlich. Auf dem Rückweg waren sechs andere Leute an
der Pumpe, die mehrere Fässer auf einen Jeep luden. Diese Leute hatten gleich
eine andere Tonlage und riefen viel aufdringlicher „Weiße, hallo wie
geht’s?...“. Sie fragten mich einiges auf Twi und ich konnte auch immer
antworten. Ich habe direkt gemerkt, dass sie nur eine Frage stellen wollten,
die ich nicht verstand, um mich dann auslachen zu können und mir die Bedeutung
natürlich nicht zu erklären. Diese Frage kam auch prompt und das Gelächter war
groß. Dann stellte sich heraus, dass diese Leute gar nicht aus Tano Buase
kamen, sondern nur aus Kumasi zu Besuch dort waren. Ich dachte mir nur: na
klar, wo auch sonst sollten diese unfreundlichen und unemphatischen, auf Twi
bestehenden Menschen wohl herkommen? Dort wurde mir mal wieder deutlich der
Unterschied im Umgangston in den verschiedenen Regionen klar und ich beschloss
für die nächsten 24 Stunden das Klostergelände nicht mehr zu verlassen. Den
restlichen Nachmittag verbrachte ich mit Tina lesend oder Uno spielend auf der
Terrasse oder chantend mit den Mönchen. Nach dem Abendessen fiel ich gleich
viel entspannter ins Bett. Am nächsten Morgen um sechs Uhr bin ich zum
Morgengebet und Chanten gegangen, gefolgt von der Messe und dem Frühstück. Nach
einem letzten Spaziergang auf den Felsen im Klostergarten, sind wir noch vor
der Sonntagsmesse aufgebrochen zurück nach Kumasi.