Wir sind mit dem Taxi nach Techiman gefahren, was nicht
länger als 20 Minuten gedauert hat. Dort haben wir uns in einem ziemlich
ausgestorbenen Hotel direkt gegenüber der Bus- und Trotrostation einquartiert.
Wir hatten ein eigenes Bad, einen Fernseher und Kühlschrank! Nach einer kurzen
Mittagspause wollten wir uns etwas in der Stadt umsehen und ein Restaurant o.ä.
finden, indem wir später essen wollten. Die Karte im Reiseführer war allerdings
so schlecht gemalt, dass weder die Kreisverkehre und Banken, als auch die
Restaurants an ihrem eigentlichen Platz standen. Und nein, dass lag nicht an
meinen mangelnden Fähigkeiten eine Karte zu lesen. Diese Stadt war uns schon
nach wenigen Minuten wieder zu stressig, sodass wir ohne Erfolg zum Hotel
zurückkehrten. Dort an der Straßenecke gab es jedoch einen kleinen Stand wo man
Reis kaufen konnte. Ein super Abendessen! Da es jedoch noch nicht Zeit fürs
Abendessen war, sind wir zurück aufs Zimmer gegangen und haben ein paar
Scheiben Brot mit Käse und Erdnussbutter gegessen und sind eingeschlafen. Als
wir um 18 Uhr wieder hungrig aufwachten, waren wir zu faul, um noch einmal nach
draußen zu gehen, weshalb wir wieder Brot aßen, um direkt weiter zu schlafen
bis zum nächsten morgen.
Am nächsten Tag sind wir mit dem Trotro nach Buoyem
gefahren, einem kleinen Dorf umgeben von Bergen und Urwald. Dort haben wir eine
alte Frau nach dem Ranger gefragt und sie führte uns zu einem kleinen
Fotoladen. Der junge Besitzer war neben Fotograph auch der Ranger und
Touristenführer in dem Ort. Wir sagten ihm, dass wir gerne die Flughundhöhlen
in den Tiefen des Urwaldes sehen würden. Diese Tour war aber leider nicht
möglich, da zurzeit zu viele aggressive Bienen im Wald sind und man ihn nicht
betreten sollte. Er wollte uns aber stattdessen zu dem African Rock und den
zwei Wasserfällen führen. Er schloss seinen Shop und wir wanderten durch Felder
bergauf zum African Rock. Dieser bekam seinen Namen durch eine Steinplatte, die
davor gefunden wurde, welche die Form des afrikanischen Kontinentes hat.
Übermütige Volunteers haben den Stein leider in 3 Teile zerbrochen, als sie ihn
für ein Foto hochheben wollten. Auf der schrägen Fläche auf der diese Platte
lag, stand ein gigantischer Fels, der aussah als ob er jeden Moment abbrechen
und den Berg herunter kullern würde. Unser Ranger führte uns hinter diesen Fels
und schaffte es tatsächlich uns zu überreden dort hoch zu klettern. Dort hoch
zu gelangen war auch nicht so sehr das Problem, ich bezweifelte vielmehr, dass
ich je wieder herunter kam. Aber erst einmal standen wir auf dem Fels und
hatten eine gigantische Aussicht! Und herunter sind wir auch gekommen. Die
Wanderung führte zurück ins Dorf und in die andere Richtung zu den Feldern. In
mitten von Gräsern und Büschen führte ein kleiner Weg ein paar natürliche Steinstufen
hinab und dort lag ein sehr kleiner Wasserfall, der trotzdem wunderschön war,
da in dem Gebüsch, was den Wasserfall umrahmte, 1000 Spinnenweben waren. In
diesen feinen Fäden haben sich die Wassertropfen verfangen und glitzerten in
der Sonne.
Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es weiter die Berge
hinauf zu dem großen Wasserfall. Dorthin gelangten wir über kleine Pfade, die
sehr rutschig durch Staub und Steine waren. Dieser anstrengende Marsch lohnte
sich jedoch, denn am Ende des Weges gelangten wir zu einer schmalen „Höhle“,
die sich zwischen einer ca. 30m hohen Steinwand und hohen Bäumen mit Lianen
bildete. An der Steinwand, die mit Fahn und Lianen bewachsen war, prasselte
Wasser herunter, und glitzerte noch viel mehr in der Sonne, die durch die Bäume schien. Dieser Ort
war irgendwie unwirklich und wunderschön.
Die Tour war ziemlich anstrengend, aber hat sich auf jeden
Fall gelohnt! Zurück im Dorf haben wir dem sehr netten und lustigen Ranger, der
die meiste Zeit mit seinem Handy Musik gehört und mitgesungen hat, noch ein
Trinkgeld gegeben, er hat uns eine Stelle gezeigt, wo man leichter ein Trotro
bekommen kann, denn im Dorf fahren so selten Trotros, dass sich die Menschen
darum prügeln einen Platz zu bekommen, und wir haben uns verabschiedet.
Wir waren schon früh am Mittag wieder in Techiman und sind
nach einem kurzen Mittagsschlaf auf den großen Wochenmarkt gegangen. Dort
fanden wir ein Paradies der Secondhandmode vor und haben uns mit Kleidern,
Tüchern und T-Shirts eingedeckt. Auf dem Rückweg haben wir uns Reis am Stand an
der Ecke gekauft und sind glücklich und erschöpft ins Bett gefallen. Leider
konnten wir nicht wirklich ruhig einschlafen, denn unten im Hotelhof wurde eine
riesige Geburtstagsparty gefeiert. Mit Büfett, DJ, und Blaskapelle. Die Boxen
hatten einen dermaßen starken Bass, dass unser Bett vibriert hat, während
unsere Ohren von der Musik, die direkt vorm Fenstern zu spielen schien,
dröhnten. Um Mitternacht war die Party vorbei und wir konnten schlafen.
Am nächsten Morgen wollten wir nach Sunyani fahren, denn wir
wussten, dass Freunde von uns eine Woche zuvor dort hingefahren sind zu einem
Pool. Wir dachten es handelt sich dabei um den natürlichen Steinpool am Fuße
eines Wasserfalles, den es in dieser Region gibt. Um uns nach der genauen Wegbeschreibung
zu erkündigen, haben wir Jan angerufen, der uns erklärte, dass sie nicht zum
Kintampo-Steinpool, sondern zu einem echten Pool eines Hotels gefahren sind.
Dafür wollten wir uns allerdings nicht auf den mehrstündigen Weg nach Sunyani
machen! Und Kintampo liegt nördlich von Techiman, da wir gerade erst von dort
kamen, wollten wir auch dort nicht hinfahren. Die Kintampo-Wasserfälle besuchen
wir einander mal. In näherer Umgebung um Techiman oder in Techiman hat uns im
Reiseführer nichts wirklich angesprochen. Im Hotel wollten wir auch nicht noch
eine Nach bleiben, das wäre zu teuer gewesen. Und ein Tag früher zurück nach
Kumasi wollten wir auch nicht. Wir haben uns also hingesetzt und uns überlegt
auf was wir denn am meisten Lust hätten. Dabei stellte sich heraus, dass wir
immer noch einfach nur Ruhe haben wollten. Deshalb riefen wir Bruder Gabriel,
dessen Nummer wir inzwischen hatten, an und der meinte, dass die Zimmer wieder
frei wären und wir gerne vorbei kommen konnten. Er machte sogar eine Ausnahme,
da die Mönche eigentlich ab dem 22.12. keine Gäste mehr empfangen wollten.