Letztes Wochenende sind Tina und ich, Magda und Merle in
Winneba besuchen gefahren. Direkt nach der Schule sind wir aufgebrochen zur
Trotrostation in Asafo, Kumasi. Dort hat man uns am Vortag versichert, dass den
ganzen Tag lang Trotros nach Winneba fahren. Als wir dort um 13.30 ankamen,
standen wir vor einem bereits vollen Kleinbus und die Frau, die die Tickets
verkauft hat, sagte, dass dies leider der letzte Bus nach Winneba ist. Es war
übrigens dieselbe Frau, die versichert hat, dass den ganzen Tag lang Trotros
fahren. Ein Mann hat uns dann zum Bus nach Mankesim gebracht, wo wir umsteigen
sollten. Wir sind also in einem Kleinbus mit 24 Leuten Richtung Küste gefahren.
Es war verdammt eng, denn wir wollten unsere Rucksäcke nicht auf das Dach
schnallen lassen und saßen eng an eng mit anderen Leuten, die ebenfalls ihr
Gepäck auf dem Schoß hatten. Es war warm und stickig und ich hab mich gar nicht
wohl gefühlt, aber als wir losfuhren und der Fahrtwind durch die Fenster
rauscht, hatte ich das Gefühl wieder atmen zu können. Wir sind also ca. 5
Stunden nach Makesim gefahren, bzw. gerast. Die Überholmanöver des Fahrers
waren eher lebensmüde, aber wir sind angekommen. In Mankesim, wo es schon
dunkel war als wir ankamen, waren die Leute wirklich sehr freundlich und
hilfsbereit und schon bald saßen wir im Trotro nach Winneba. Im Trotro saß auch
eine Band mit ihren Trommeln, mit der wir uns sehr nett unterhalten haben. Die
ganzen Leute im Trotro kamen mir irgendwie freundlicher vor als die Menschen in
Kumasi. Man hat mit uns hauptsächlich englisch geredet und wenn wir mal was auf
Twi gesagt haben, dann haben sich alle gefreut. Wir wurden gefragt, wo wir
aussteigen müssen und uns wurde von allein bescheid gesagt. Und man hat uns
einen schönen Abend und eine gute Reise gewünscht. Ich war wirklich überwältigt
von der Freundlichkeit der Menschen im Trotro, oder vielleicht ist es auch die
Freundlichkeit der Menschen der Fanti-Region.
In Winneba haben uns dann Magda und Franzi, ihre deutsche
Gastschwester, und alle anderen Gastgeschwister abgeholt. Wir wurden sehr
herzlich von Magdas Gastoma begrüßt und bekamen Reis zum Abendessen. Wir haben
bis spät in die Nacht mit Magda und Franzi gequatscht und haben dafür auch am
nächsten morgen ausgeschlafen, bis acht Uhr. So lange habe ich hier noch nie
geschlafen! Am Samstag sind wir nach
einem ausladenden Frühstück mit Schmierkäse (!!!:) ) zum Strand gelaufen um uns
dort mit Merle zu treffen. Der Strand ist unglaublich schön!! Und sehr sauber.
Tina und ich konnten gar nicht mehr aufhören zu grinsen. Wir waren mit den
Beinen im Wasser, die Strömung ist zu stark um schwimmen zu gehen, und haben
Muscheln gesammelt. Schon nach ein paar Stunden mussten wir zurück zum Haus,
denn Magdas Gastmutter hat uns ein unglaublich leckeres Essen gekocht! Es gab
so etwas wie Kartoffelpüree mit Gemüse und Tomaten-Eier-Stu UND Salat. Nach dem
Essen haben wir uns etwas ausgeruht, sind der Reihe nach duschen gegangen, um
den Sand von der Haut zu bekommen, und sind dann später aufgebrochen in eine
Bar, in der eine Studentenparty stattfinden sollte. Die Bar war aufgebaut wie
ein großer Biergarten, alle Tische waren vollbesetzt und es wurde über eine
Leinwand Fußball geschaut. Nach dem Spiel lief sehr, sehr laut Musik und wir
dachten vielleicht würden die Leute irgendwann anfangen zu tanzen, ich hatte
wirklich Lust zu tanzen, aber alle blieben sitzen, obwohl die Musik viel zu
laut war um sich zu unterhalten. Wir haben letztendlich noch eine Frau aus
London und ihren ghanaischen Ehemann und drei rumänische Volunteers kennen
gelernt und uns sehr gut unterhalten, bzw. angeschrieen, denn du Musik war zu
laut für normale Unterhaltungen. Am nächsten morgen mussten wir leider schon
nach dem Frühstück abreisen, denn wir wollten vor dem Einbruch der Dunkelheit
in Kumasi sein.
Es war ein wunderschönes Wochenende im freundlichen
Fantiland und wir hatten verdammt viel Spaß zusammen.
v.l.n.r: Franzi, ich, Magda, Tina und Merle im Hof von dem Haus, in dem Magda wohnt.Winneba!