Beschreibung

Hallo,

mein Name ist Isabel Unger. Ich bin 19 Jahre alt und habe mich entschieden ab August 2012 für ein Jahr in Ghana zu leben. Mein Wohnort wird die große Stadt Kumasi sein, in der mich eine Gastfamilie aufnehmen wird. Vor Ort werde ich im Rahmen des EMC-Ghana Projektes an der Garden City Special School, einer Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, arbeiten.

Auf diesem Blog werde ich Berichte vom Leben und der Arbeit in Ghana, sowie Fotos hochladen.

Viel Spaß beim Lesen, eure Isa

Sonntag, 21. Oktober 2012

18.10.12: Winneba


Letztes Wochenende sind Tina und ich, Magda und Merle in Winneba besuchen gefahren. Direkt nach der Schule sind wir aufgebrochen zur Trotrostation in Asafo, Kumasi. Dort hat man uns am Vortag versichert, dass den ganzen Tag lang Trotros nach Winneba fahren. Als wir dort um 13.30 ankamen, standen wir vor einem bereits vollen Kleinbus und die Frau, die die Tickets verkauft hat, sagte, dass dies leider der letzte Bus nach Winneba ist. Es war übrigens dieselbe Frau, die versichert hat, dass den ganzen Tag lang Trotros fahren. Ein Mann hat uns dann zum Bus nach Mankesim gebracht, wo wir umsteigen sollten. Wir sind also in einem Kleinbus mit 24 Leuten Richtung Küste gefahren. Es war verdammt eng, denn wir wollten unsere Rucksäcke nicht auf das Dach schnallen lassen und saßen eng an eng mit anderen Leuten, die ebenfalls ihr Gepäck auf dem Schoß hatten. Es war warm und stickig und ich hab mich gar nicht wohl gefühlt, aber als wir losfuhren und der Fahrtwind durch die Fenster rauscht, hatte ich das Gefühl wieder atmen zu können. Wir sind also ca. 5 Stunden nach Makesim gefahren, bzw. gerast. Die Überholmanöver des Fahrers waren eher lebensmüde, aber wir sind angekommen. In Mankesim, wo es schon dunkel war als wir ankamen, waren die Leute wirklich sehr freundlich und hilfsbereit und schon bald saßen wir im Trotro nach Winneba. Im Trotro saß auch eine Band mit ihren Trommeln, mit der wir uns sehr nett unterhalten haben. Die ganzen Leute im Trotro kamen mir irgendwie freundlicher vor als die Menschen in Kumasi. Man hat mit uns hauptsächlich englisch geredet und wenn wir mal was auf Twi gesagt haben, dann haben sich alle gefreut. Wir wurden gefragt, wo wir aussteigen müssen und uns wurde von allein bescheid gesagt. Und man hat uns einen schönen Abend und eine gute Reise gewünscht. Ich war wirklich überwältigt von der Freundlichkeit der Menschen im Trotro, oder vielleicht ist es auch die Freundlichkeit der Menschen der Fanti-Region.
In Winneba haben uns dann Magda und Franzi, ihre deutsche Gastschwester, und alle anderen Gastgeschwister abgeholt. Wir wurden sehr herzlich von Magdas Gastoma begrüßt und bekamen Reis zum Abendessen. Wir haben bis spät in die Nacht mit Magda und Franzi gequatscht und haben dafür auch am nächsten morgen ausgeschlafen, bis acht Uhr. So lange habe ich hier noch nie geschlafen! Am Samstag  sind wir nach einem ausladenden Frühstück mit Schmierkäse (!!!:) ) zum Strand gelaufen um uns dort mit Merle zu treffen. Der Strand ist unglaublich schön!! Und sehr sauber. Tina und ich konnten gar nicht mehr aufhören zu grinsen. Wir waren mit den Beinen im Wasser, die Strömung ist zu stark um schwimmen zu gehen, und haben Muscheln gesammelt. Schon nach ein paar Stunden mussten wir zurück zum Haus, denn Magdas Gastmutter hat uns ein unglaublich leckeres Essen gekocht! Es gab so etwas wie Kartoffelpüree mit Gemüse und Tomaten-Eier-Stu UND Salat. Nach dem Essen haben wir uns etwas ausgeruht, sind der Reihe nach duschen gegangen, um den Sand von der Haut zu bekommen, und sind dann später aufgebrochen in eine Bar, in der eine Studentenparty stattfinden sollte. Die Bar war aufgebaut wie ein großer Biergarten, alle Tische waren vollbesetzt und es wurde über eine Leinwand Fußball geschaut. Nach dem Spiel lief sehr, sehr laut Musik und wir dachten vielleicht würden die Leute irgendwann anfangen zu tanzen, ich hatte wirklich Lust zu tanzen, aber alle blieben sitzen, obwohl die Musik viel zu laut war um sich zu unterhalten. Wir haben letztendlich noch eine Frau aus London und ihren ghanaischen Ehemann und drei rumänische Volunteers kennen gelernt und uns sehr gut unterhalten, bzw. angeschrieen, denn du Musik war zu laut für normale Unterhaltungen. Am nächsten morgen mussten wir leider schon nach dem Frühstück abreisen, denn wir wollten vor dem Einbruch der Dunkelheit in Kumasi sein.
Es war ein wunderschönes Wochenende im freundlichen Fantiland und wir hatten verdammt viel Spaß zusammen. 
 v.l.n.r: Franzi, ich, Magda, Tina und Merle im Hof von dem Haus, in dem Magda wohnt.



                                         Winneba!