Beschreibung

Hallo,

mein Name ist Isabel Unger. Ich bin 19 Jahre alt und habe mich entschieden ab August 2012 für ein Jahr in Ghana zu leben. Mein Wohnort wird die große Stadt Kumasi sein, in der mich eine Gastfamilie aufnehmen wird. Vor Ort werde ich im Rahmen des EMC-Ghana Projektes an der Garden City Special School, einer Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, arbeiten.

Auf diesem Blog werde ich Berichte vom Leben und der Arbeit in Ghana, sowie Fotos hochladen.

Viel Spaß beim Lesen, eure Isa

Donnerstag, 16. Mai 2013

24.3.13: Die Schlägerei auf der Beerdigung


Letztens lag ich morgens auf meinem Bett und hörte Trommel und Trompetenmusik. Es klang wie ein Zug der durch die Straßen von Asebi zieht. Alberta erklärte mir es sei eine Beerdigung von einem jungen Mann. Die Beerdigungen von Männern um die 20 werden nämlich anders gefeiert. Ich wollte mir den Zug genauer anschauen und bin auf das Dach gestiegen. Die Leiche des jungen Mannes wurde durch die Straßen getragen, begleitet von der Trauergemeinde und der Trommel- und Trompetenmusik. Neben einem Haus war ein Loch gebuddelt und dort hinein legten sie die Leiche. Sofort wurde das Loch zu geschaufelt. Im hohen Bogen schmiss ein Mann dir Erde mit einer Schaufel über die Schulter auf das Grab und die Klumpen rieselten auf die Trauernden nieder. Plötzlich brach eine Massenschlägerei aus und zwei Grabgestecke flogen wie Frisbees durch die Luft. Nach einer Weil wurde ein sich heftig wehrender junger Kerl von 4 anderen jungen Kerlen aus der Menge geführt. Die Masse beruhigte sich und die vier Männer schlugen mit Holz und Steinen auf den sich wehrenden ein. Ich dachte mir sie können den armen Kerl, wenn sie so weiter machen, direkt neben seinem verstorbenen Freund begraben.
Ich hatte genug beobachtet und ging wieder ins Haus. Der Verstorbene muss ein Mann aus einer armen Familie gewesen sein, denn normalerweise gibt es so etwas wie kleine Friedhöfe, wo Tote begraben werden, und sie werden meist in Särgen begraben.
Nun liegt drei Häuser weiter ein Leichnam unter der Erde, dort wo jeder herläuft, und ohne dass auch nur irgendetwas, ein Kreuz oder Stein, darauf hinweisen würde.