Dieses Term war verdammt kurz! Es war eh kurz und dann kamen
noch der Lehrerstreik und meine Krankheit hinzu…
Ich habe auch dieses Term in der Group 4 unterrichtet. Auch
der Kunstunterricht wurde weiter geführt, wir haben bunte Muschelketten,
Karnevalsmasken, Schiffe aus leeren Wassertrinkbeuteln und vieles mehr
gebastelt.
In der Physiotherapie hat Gifty weitere Fortschritte
gemacht. Das verdanken wir u.a. ihrer Schwester, bei der sie wohnt, denn ich
habe Gifty vor den Ferien ein Buch mit Fotos und Anleitung zur Physiotherapie
und Sprachübungen mitgegeben, die sie wenn möglich täglich mit ihrer Schwester
macht. Und tatsächlich war Gifties Hand nach den Ferien genauso flexibel, wie
vorher! Das ist großartig, denn dann konnten wir direkt weiter arbeiten und
mussten nicht wieder von vorne anfangen, wie sonst anscheinend immer.
Ivettes Physiotherapie haben wir leider etwas zu sehr
schleifen gelassen, da es Ivette oft nicht gut ging oder ich gerade in ihrer
Stunde mit dem Projekt eingespannt war. Das wird im nächsten Term auf jeden
Fall geändert. Was wir allerdings öfter mal gemacht haben ist, zusammen in der
Pause spazieren zu gehen.
Yaw hat in der Sprachtherapie auch Fortschritte gemacht.
Generell kann man bei ihm erst nach langer Zeit üben einen Schritt weiter
gehen, aber nach dieser gewissen Zeit ist eine deutliche Verbesserung zu
merken. Ich habe auch herausgefunden, wie es ihm leichter fällt, die richtigen
Laute hervor zubringen, indem wir immer hin und her wippen. Das klappt wirklich
gut, außerdem ist Yaw wirklich motiviert seine Aussprache zu verbessern!
Ich durfte in diesem Term wöchentlich mit Ataa in die
Turnhalle gehen. Wir machen viele Übungen, um die Muskulatur ihrer rechten Hand
zu trainieren. Zuerst massiere ich ihre Hand und dann muss sie verschiedene
Dinge aufheben, sortieren, die Fingerspitzen auf einen Flaschendeckel oder
aufeinander führen. Wir spielen und pellen mit verschieden großen
Gymnastikbällen und üben werfen. Sie muss versuchen einen Luftballon in der Luft
zu halten und muss an einen Punchingball, den ich über ihren Kopf halte,
springen, damit sie lernt ihren Arm zu strecken.
So ziemlich die gleichen Übungen und Massagen mache ich mit
Emma, einem Schüler, der immer am Fenster stand und auch in die Turnhalle
wollte. Ein ganz lieber Junge. Ich habe ihn einmal, als ich kurz Zeit hatte,
herein kommen lassen und wollte ein bisschen mit ihm malen, als mir sein
Problem mit der rechten Hand auffiel. Seit dem nehme ich ihn wöchentlich mit in
die Turnhalle. Es macht total viel Spaß mit ihm zu arbeiten, denn er ist super
motiviert! Er begrüßt mich nun jeden Tag mit der rechten Hand und bemüht sich
die Finger zu spreizen und gibt nicht mehr, wie früher die linke Hand. Auch bei
den Übungen hat er eine Ausdauer und Konzentration und freut sich über jeden
Erfolg, den wir erlangen.
Nana und ich gehen immer noch jeden Dienstag in die
Turnhalle, puzzlen, spielen sein Memory und üben schreiben. Beim Abschreiben
schaut er nur noch sehr wenig auf die Buchstaben, die er schreiben soll. Ich
habe das Gefühl, er entwickelt langsam ein Verständnis dafür, wie Worte geschrieben
werden, wenn ich sie ihm laut sage. Bis er frei schreiben kann, wird es
allerdings noch dauern denke ich.
Auch Isaac hat mich nach den Weihnachtsferien überrascht. Er
wusste fast noch alle Wörter von unseren Wortschatzübungen zum Thema Essen! Er
hat die Worte zum Thema Hygiene dieses Term gelernt und mittlerweile sind wir
beim Thema Einkaufen. Übrigens macht es mit keinem so viel Spaß Memory zu
spielen, wie mit Isaac. Ich habe ihm Memory Spiele mit den besprochenen Themen
gebastelt und er liebt das Spiel. Er ist wirklich erstaunlich gut darin!
Neben dem Unterricht und den Einzelförderungen mussten Tina
und ich in diesem Term unser Projekt, den Schulladen, organisieren.(Siehe Blogeintrag vom 20.3.13)
Das war und ist eine Menge Arbeit und viel (unnötige)
Rennerei! Aber die meisten Lehrer stehen hinter uns, was wir in diesem Maße nie
erwartet hätten.
Was bisher getan wurde:
-
Holz gekauft
-
Regale gebaut
-
Perlen und Kettenmaterial gekauft
-
System zum Auffädeln und Gestalten der Ketten etc.
erarbeitet
-
Werkzeuge für Kokosnussanhänger gekauft
-
Einige Kokosnussanhänger mit Mr. Boadi angefertigt
-
Wassertüten-Täschchen und Stofftäschchen mit Madam
Agnes genäht
-
Eine Box zum Sammeln der Wassertüten aufgestellt, die
sehr gut angenommen wurde
-
Ein Verwaltungsteam gegründet
-
Einen Workshop, der nächste Woche stattfindet, geplant
-
Produkte für den Übungsladen gesammelt
-
Einkaufslisten mit Klett gestaltet
-
Die ersten Grußkarten mit den Kindern gestaltet
Was noch zu tun ist:
-
Weltläden, Kirchenverbände etc anschreiben
-
Flyer gestalten
-
Film drehen
-
Eine Theke und das Dachgerüst des Shops bauen
-
Eine Kunst-AG für Grußkarten gründen
-
Eine Perlen-AG für Kolliers gründen
-
Material für Schuhe kaufen
-
Stoff und Farbe für Bartiktischdecken kaufen
-
Das Dach aus Stoff bartiken
-
Ein Lern-Plakat mit Wörtern zum Thema Einkaufen
anfertigen
-
Ein Konto für das Projekt anlegen
-
Einweisungsstunden im Übungsshop für jede Klasse
-
Fundraising!
-
Materialien für die Ketten/Armbänder- Herstellung in
Kumasi finden
Man sieht, es ist noch eine Menge zu tun und das in nur noch
9 Schulwochen. Langsam werde ich nervös…
Und hinzukommt, dass ich über jeden Schüler der
Einzelförderung zwei Bücher anlegen möchte. Eines für die nächsten Freiwilligen
und eines für den Klassenlehrer, in der Hoffnung, dass meine Therapien weiter
geführt werden. Außerdem möchte ich den Klassenlehrern und Assistenten der
jeweiligen Schüler zeigen und vormachen, was ich in der Einzelförderung tue.
Also, an die Arbeit!