Beschreibung

Hallo,

mein Name ist Isabel Unger. Ich bin 19 Jahre alt und habe mich entschieden ab August 2012 für ein Jahr in Ghana zu leben. Mein Wohnort wird die große Stadt Kumasi sein, in der mich eine Gastfamilie aufnehmen wird. Vor Ort werde ich im Rahmen des EMC-Ghana Projektes an der Garden City Special School, einer Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, arbeiten.

Auf diesem Blog werde ich Berichte vom Leben und der Arbeit in Ghana, sowie Fotos hochladen.

Viel Spaß beim Lesen, eure Isa

Montag, 24. September 2012

19.9.2012: Twi-Unterrich

Die ganze letzte Woche hatten wir an der Schule Twi-Unterricht bei Mr. Gyan, ein sehr netter und sympathischer Lehrer an der GCSS. Wir haben jeden Tag zwischen 2 und 4 Stunden Unterricht gehabt und einiges gelernt, obwohl mir immer noch keine Struktur oder Logik in dieser Sprache entdecken konnten. Ich werde jetzt einfach stumpf auswendig lernen und Wörter wild aneinanderreihen um Sätze zu bilden.
Hier ein kleiner Twi-Kurs:

Aane- ja
Dabi- nein
Wo ho te s3n (sän)?- Hallo, wie geht’s?
Me ho y3 (yä) paa.- Mir geht es sehr gut.
Wo din de s3n (sän)?- Wie heißt du?
Me din de Adua.- Ich heiße Adua.
Meda w´ase (medase)- Danke!
Meresua t´wi (tschui)- Ich lerne gerade erst Twi.
Ma´akye (matsche)- Guten Morgen.
Maaha- Guten Nachmittag.
De yie- Gute Nacht.
Ya 3na (äna)/ Ya 3gya (ädscha)- Antwort auf jede Begrüßung bei Frau/ Mann
Ma men- ich bin satt. (ganz wichtig!)
Akyire!- Bis zum nächsten Mal!

Es ist so, dass jeder einen Namen hat, der mit dem Tag der Geburt zusammen hängt. Ich bin an einem Montag geboren, deshalb heiße ich hier Adwoa (Adua), und wenn ich nicht gerade Obrouni gerufen werde, ruft man mich hier im Viertel Adwoa. Man hat außerdem einen zweiten Namen, den man von irgendjemandem geschenkt bekommt. Diese Person gibt einem nämlich seinen eigenen Nachnamen. Es gibt allerdings nicht so viele in Ghana scheint mir. Mein Nachname ist Fri Poma (ich glaube es ist völlig falsch geschrieben, aber so wird es ausgesprochen) und ich habe ihn von der Schulleiterin bekommen.
Hier eine Auflistung der Vornamen:

Montag: Kwadwo (m.), Adwoa (w.)
Dienstag: Kwabena (m.), Abena (w.)
Mittwoch: Kwaku (m.), Akua (w.)
Donnerstag: Yaw (m.), Yaa (w.)
Freitag: Kofi (m.), Afia (w.)
Samstag: Kwame (m.), Amma (w.)
Sonntag: Akwasi (m.), Akosua (w.)

Twi zu lernen finde ich ziemlich anstrengend. Nicht nur, dass ich die Sprache sehr schwierig zu lernen find, es ist auch einfach anstrengend, wenn jeder einen auf Twi zuredet, ob du es nun verstehst oder nicht. Auch wenn man sagt, man versteht es nicht, wird der Satz oft nur wiederholt und wenn man nach der Übersetzung fragt, bekommt man längst nicht immer eine Antwort. Viele sagen, Twi ist eine so einfache Sprache und können  sich gar nicht vorstellen, dass sie für uns, die noch nie eine derartige Sprache gehört oder gelernt haben, schwer ist.
Viele erwarten jetzt schon von uns, dass wir fließend sprechen und alles verstehen können. Auch viele Lehrer an der Schule erwarten das und wenn man nun etwas erzählen oder fragen möchte, bekommt man nur zu hören „ In Twi“ und wenn man dann sagt, man kann das grad nicht auf Twi ausdrücken und es auf Englisch macht, wird einem gesagt „Das nächste mal, wenn du mit mir redest, sagst du es auf Twi“. Das heißt für uns also diese Person wird so schnell nichts mehr von uns erzählt bekomme oder irgendetwas gefragt werden. Schade finde ich, dass auch unsere einzigen wirklichen Ansprechpartner, die wir bis jetzt in der Schule haben, so sind.
Was man auch öfter zu hören bekommt ist „Ihr sprecht unsere Sprache nicht? Was wollt ihr dann hier?“ und das sogar von Leuten, die die Obersten in der Abteilung für Special Education sind und es eigentlich besser wissen müssten.
Solche Situationen frustrieren ziemlich und man verliert die Lust diese Sprache überhaupt noch zu lernen, was ich echt schade und nicht gerade förderlich finde, denn ich muss Twi ja lernen.