Beschreibung

Hallo,

mein Name ist Isabel Unger. Ich bin 19 Jahre alt und habe mich entschieden ab August 2012 für ein Jahr in Ghana zu leben. Mein Wohnort wird die große Stadt Kumasi sein, in der mich eine Gastfamilie aufnehmen wird. Vor Ort werde ich im Rahmen des EMC-Ghana Projektes an der Garden City Special School, einer Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, arbeiten.

Auf diesem Blog werde ich Berichte vom Leben und der Arbeit in Ghana, sowie Fotos hochladen.

Viel Spaß beim Lesen, eure Isa

Dienstag, 18. September 2012

9.9.12: die Familie

Die Gastfamilie bei der ich wohne besteht aus: Abena und Charles (den Eltern), Joschua (11J.), Abigaile (4J.), Junior (3J.), der Haushälterin Alberta (27J.) und ihrem Sohn Nana (9 Monate). Außerdem im Haus wohnt der Neffe (21J.) von Abena und in den Ferien die Nichte (17J.) von Abena. Abigaile ist nicht wirklich Abenas Tochter. Sie wurde von Beatrice, Abenas Schwester, aus dem Waisenhaus adoptiert. Beatrice ist allerdings vor über 2 Jahren nach Amerika gezogen und seitdem passt Abena auf Abigaile auf. Das Haus in dem wir wohnen gehört eigentlich auch Beatrice, und Charles und Abena passen sozusagen nur darauf auf. Ui ich muss etwas ausholen, das ist alles ziemlich verstrickt… Alberta arbeitet für Beatrice, die von den USA aus das Volunteer Office in Kumasi leitet oder so ähnlich. Deshalb wohnt Alberta auch hier und ist so zu sagen die Haushälterin. D.h. eigentlich hat mich nicht die Familie aufgenommen, sondern Alberta, weil es ihr Job ist, die Familie lebt nur einfach auch in diesem Haus. Das musste ich erst mal alles durchblicken… Hauptsächlich kümmert sich also Alberta um mich, aber die Familie ist auch super lieb und man merkt kein Stück, dass ich eigentlich nur Alberta meine Gastmutter ist. Sie sind aber auch alle sehr erfahren was Volunteers angeht, hier waren schon verdammt viele, allerdings nur für 2 Wochen bis 4 Monate.
Lustig war daher der erste Abend. Wir saßen zusammen und Alberta fragt wie lange ich denn bleibe. Ich: „1 Jahr“. Dann haben alle gelacht und Alberta meinte: „Nein ernsthaft“ und ich:
„1 Jahr“. Alle haben wieder gelacht, aber anscheinend an meinem Gesichtsausdruck gemerkt, dass das kein Witz war. Dann haben sie mich alle angestarrt und Charles meinte: „Hier? In unserem Haus? In unserer Familie?“ Und ich: „Ja, eigentlich schon“. Dann haben alle weiter gestarrt und plötzlich die Arme hochgerissen und geschrieen, haben mir die Hand geschüttelt und Alberta ist um den Tisch getanzt. War ziemlich witzig! Da die Familie immer nur so kurz Freiwillige bekommt haben sie sich ziemlich gefreut, dass mal jemand länger bleibt.
Die Familie ist auch sehr, sehr nett, das Problem ist nur, dass zu Hause nur Twi gesprochen wird. Auch mit mir. Alberta und Joschua, die Nichte und der Neffe können gut englisch, Charles kann auch englisch sprechen, aber mit einem sehr schwer verständlichen Akzent. Abena kann englisch ein bisschen verstehen, aber nicht sprechen. Und da zu Hause eben nur Twi geredet wird und alle auch wollen, dass ich es schnell lerne und deshalb auch mit mir Twi sprechen, ist es im Moment ziemlich anstrengend.
Das Haus in dem wir leben ist ziemlich komfortabel und geräumig. Es gibt fließend Wasser, d.h. eine Toilette mit Spülung und einen Gasherd, aber es wird auch oft auf der Feuerstelle draußen gekocht. Wir haben einen Kühlschrank und einen Fernseher, d.h. wir haben Strom. Aber mehrmals am Tag fällt der Strom aus, mal für ein paar Minuten, dann wieder für einige Stunden. Wir haben einen großen Flur/Essbereich. Von dort aus erreicht man Küche, Albertas und Nanas Zimmer, das Zimmer von Charles, Abena und den Kindern, und mein Zimmer. Außerdem gibt es dort einen Wandschrank hinter dem Toilette und Waschraum versteckt sind. Vom Flur/Esszimmer kann man ins riesige Wohnzimmer gehen, aber da ist selten jemand. Neben der Küche gibt es noch ein Wohnzimmer und zwei Zimmer für Nichte und Neffe. Meistens ist man jedoch nicht im Haus, sondern draußen.
Meine Aufgaben hier sind nicht klar definiert, ich helfe einfach bei allem ein bisschen: Wäschewaschen, draußen und mit Hand, Stu o.ä. kochen, Fufu stampfen, fegen oder Geschirr spülen. Find ich ziemlich gut, dass ich direkt in alles mit eingebunden werde.
Ich hoffe ich lerne sehr bald Twi, um mal mitreden zu können!


 
Vor unserem Haus steht ein noch nicht fertig gebautes Haus. Ich steh auf diesem Bild im 3. Stock, der ein Glück noch keine Wände hat. :) Das ist das Viertel, in dem ich nun ein Jahr wohnen werde: Asebi.


9.9.12: Krankheit
Die erste Krankheitswelle ist auch überstanden. Fast zumindest. Ich hab mir wohl an irgendetwas ziemlich den Magen verdorben, mit Fieber uns Schüttelfrost. Alberta wollte schon mit mir ins Krankenhaus fahren, aber ich hab ja eine riesige Reiseapotheke dabei und Alberta hat mir auch noch irgendwelche Medizin gekauft, deshalb geht es mir heute, einen Tag später, schon wieder besser. Aufstehen und laufen ist zwar noch sehr anstrengend, mir ist etwas schwindelig, aber ich hab schon wieder ein bisschen was gegessen und kann immerhin diesen Blogeintrag schreiben. J