Beschreibung

Hallo,

mein Name ist Isabel Unger. Ich bin 19 Jahre alt und habe mich entschieden ab August 2012 für ein Jahr in Ghana zu leben. Mein Wohnort wird die große Stadt Kumasi sein, in der mich eine Gastfamilie aufnehmen wird. Vor Ort werde ich im Rahmen des EMC-Ghana Projektes an der Garden City Special School, einer Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, arbeiten.

Auf diesem Blog werde ich Berichte vom Leben und der Arbeit in Ghana, sowie Fotos hochladen.

Viel Spaß beim Lesen, eure Isa

Dienstag, 18. September 2012

2.9.12: Hello Accra!

So jetzt sind wir schon den 3. Tag hier in Accra. Wir, d.h. Tina, Merle, Magda (alles bezev-Freiwillige) und ich wohnen hier in einem Viertel etwas außerhalb in einem Guesthouse. Meine ersten Eindrücke von Accra waren sehr positiv! Ich mag die roten, staubigen Straßen mit den Palmen am Rand, die kleinen Verkaufsstände, wo man gegrillte Bananen essen kann, und die Musik, die man hier ständig hört. Die Menschen sind meist sehr freundlich und gar nicht mal so aufdringlich, wie es oft erzählt wird. Allerdings sind wir bis jetzt auch meistens in Begleitung von Diana, der Nichte unserer Koordinatorin, gewesen. Lustig find ich die vielen Kinder, die winken und lachen, wenn sie uns sehen, auch wenn es mehr wie ein Auslachen als Anlachen wirkt, aber wir sehen für die bestimmt auch lustig aus. Auch witzig sind die Trotrofahrten, über die ich bestimmt noch mal mehr erzählen werde, wenn ich genau rausgefunden habe wie dieses Trotrofahr-System funktioniert. Scheint gar nicht so einfach zu sein.
An unserem 2.Tag hier sind wir in die Innenstadt gefahren, mit dem Trotro selbstverständlich. Dort waren viele, viele Verkaufsstände mit Elekrtosachen am Straßenrand, sehr viele Menschen, die uns teilweise festgehalten haben und viele Bettler. Diana hat uns direkt weiter gelenkt und meinte man darf denen nichts geben, da Bettler verhext sind und entweder wir dann auch Hexen sein müssten, wenn wir denen Geld geben, oder zumindest mit Hexen sympathisieren. Die meisten Bettler, die wir gesehen haben, waren übrigens behindert oder Kinder. In Zukunft, wenn ich allein unterwegs bin, werd ich dem ein oder anderen auf jeden Fall etwas Geld geben, bei solchem Aberglaube scheint es mir ja wirklich schwierig als Bettler überhaupt zu überleben. Aber über die ganze Situation mit den Bettlern, werd ich mir in der nächsten Zeit noch ein genaueres Bild machen und sicherlich noch mit einigen drüber sprechen.
Was mir außerdem aufgefallen ist, sind die dreckigen Flüsse. Man kann eigentlich schon kaum mehr Fluss sagen, denn es sind mehr Gräben voll mit Müll, in denen ein paar gräuliche Wasserpfützen stehen.
Und ein Bild hat sich mir eingeprägt, was man oft aus Indien kennt: ein Zuggleis, was immer noch befahren wird, an dem ganz viele Menschen leben, Dinge verkaufen und auf dem sie herum laufen und sitzen.
Nachdem wir die Stadt gesehen haben, sind wir zu Mrs. Kwadade, unserer Koordinatorin gefahren, wo wir ein sehr leckeres und total scharfes Essen bekommen haben. Es gab: Melonenkernmus mit Spinat, Yam (eine gekochte Wurzel), frittierte Banane (super lecker!!), Reis, Hühnchen und Salat. Ich hatte total Hunger und hab mich tierisch über das Essen gefreut, konnte dann aber leider nicht all zu viel davon essen, da sich mein Magen erst einmal an diese Schärfe gewöhnen muss. Mit Mrs. Kwadade haben wir dann die wichtigsten Informationen zu unserer Arbeit hier besprochen und sind nach ein paar Stunden zurück zum Guesthouse gefahren. Glücklich und erschöpft sind wir schon um 20.00 Uhr eingeschlafen.

Heute war unser freier Tag und trotzdem war Regina, die Sekretärin so nett und hat uns mitgenommen, um uns eine Animal Farm zu zeigen. Das war ziemlich schrecklich, da dort Affen, Dachse, Bieber, Riesenschildkröten, Schlangen, Hunde und Katzen in winzig kleinen Gitterkäfigen gehalten wurden. Trotzdem war es sehr nett von Regina uns mitzunehmen. Nachdem wir einige Probleme mit unseren Kreditkarten gelöst haben, Magda hat der Automat einfach 200 Cedi nicht ausgespuckt und meine Karte war plötzlich invalid, sind wir wieder zurück zum Guesthouse gelaufen, mit einem Leib Weißbrot in der Hand, was gleich unser Abendessen wird.
Ich freu mich schon sehr auf meine Gastfamilie, die ich morgen kennen lernen werde! Auch wenn das Telefongespräch mit meiner Gastmum, die anscheinend nicht wusste, dass ich morgen komme und schon in Ghana bin, eher ernüchternd war. Wir werden sehen…

Schöne Grüße aus Accra!