Beschreibung

Hallo,

mein Name ist Isabel Unger. Ich bin 19 Jahre alt und habe mich entschieden ab August 2012 für ein Jahr in Ghana zu leben. Mein Wohnort wird die große Stadt Kumasi sein, in der mich eine Gastfamilie aufnehmen wird. Vor Ort werde ich im Rahmen des EMC-Ghana Projektes an der Garden City Special School, einer Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, arbeiten.

Auf diesem Blog werde ich Berichte vom Leben und der Arbeit in Ghana, sowie Fotos hochladen.

Viel Spaß beim Lesen, eure Isa

Dienstag, 24. September 2013

Abschlusstreffen mit unseren Koordinatoren:

Im Juli hatten wir ein Abschlusstreffen mit Frau Kwadade (unserer Koordinatorin in Accra), mit einem Beamten von SPED (die Sonderschulen in Ghana unterstehen diesem Ministerium), mit der Direktorin, dem stellvertretenden Direktor und unseren Mentoren.
Bei diesem Treffen haben wir das Jahr reflektiert und ich habe der Direktorin mal die Meinung gegeigt bezüglich ihres Verhaltens mir gegenüber. Sie hat mich das ganze Jahr nur als Schatten von Tina wahrgenommen, einfach nur weil Tina älter ist als ich und eine abgeschlossene Ausbildung hat. Wenn es um Termine für die Workshops, Projekte o.ä. ging, hat sie generell nur Tina angesprochen. Sie hat mich so gar nicht als eigenständig arbeitende Person wahrgenommen. Das hätte sie wohlmöglich nicht getan, wäre sie auch nur ein einziges Mal in unser Büro oder in meine Klasse gekommen. Tina und ich haben nämlich einen ehemaligen Abstellraum mit Mr. Otu zu einem Therapieraum umfunktioniert und ein ganzes Regal voll Arbeitsmaterial angelegt, zum Teil von Spendengeldern finanziert und zum Teil aus eigener Tasche bezahlt. Auch in der Klasse habe ich Unterrichtsmaterialien angefertigt, sowie Lernplakate zusammen mit den Schülern gestaltet. Aber von all dem weiß Madam nichts, da sie uns trotz Einladung nie dort besucht hat.
Naja auf jeden Fall leitet sie das Treffen damit ein, dass sie Tina aufforderte mich doch zuerst erzählen zu lassen, weil wenn Tina anfangen würde, hätte ich ja gar nichts mehr zusagen. Ich habe ihr also Mal erzählt, dass ich sehr wohl etwas zu erzählen hätte, denn mit meiner Arbeit und den Projekten in der Klasse, mit der Physiotherapie, den Einzelförderungen und den etlichen Büchern, die ich für die Lehrer meiner Einzelförderungsschüler angelegt habe, hat Tina rein gar nichts zu tun! Nur das EMC Projekt und das Nachmittagsprogram haben Tina und ich zusammen gestaltet. Und dabei liegt die Betonung auf ZUSAMMEN. Ich sagte, dass ich damit sehr wohl umgehen kann, von ihr immer nur als Schatten gesehen zu werden, da es mir nicht wichtig ist, ob sie meine Arbeit würdigt oder nicht. Hauptsache ich selbst weiß, dass ich gute Arbeit leiste und dass die Schüler davon profitieren. Allerdings weiß ich wie demotivierend dies sein kann und wäre ich schwächer gewesenen und hätte ich vielleicht einen anderen Charakter als Tina an meiner Seite gehabt, wer weiß vielleicht hätte ich mich nicht alleine wieder motivieren können, sondern wäre in ein Loch gefallen, wie es anscheinend Vorgänger taten. Mich wundert es nicht warum! Ich sagte, dass ich mir wünschen würde, dass sie bei den nächsten Freiwilligen, die ebenfalls einen Altersunterschied von 6 Jahren haben, mehr darauf achtet, die Jüngere nicht gleich abzustempeln und zu demotivieren. Ich hoffe sie hat sich irgendetwas von dem was ich gesagt habe, gemerkt oder vielleicht sogar zu Herzen genommen.
Nun ja, danach sind wir mit der Gruppe noch zum Schulladen, dem EMC Projekt, gelaufen und haben ihn präsentiert. Leider sind Mr. Otu und die Direktorin während dessen gegangen, sodass sie das Büro, was wir danach zeigten, wieder nicht gesehen hat. Unglaublich!