Beschreibung

Hallo,

mein Name ist Isabel Unger. Ich bin 19 Jahre alt und habe mich entschieden ab August 2012 für ein Jahr in Ghana zu leben. Mein Wohnort wird die große Stadt Kumasi sein, in der mich eine Gastfamilie aufnehmen wird. Vor Ort werde ich im Rahmen des EMC-Ghana Projektes an der Garden City Special School, einer Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, arbeiten.

Auf diesem Blog werde ich Berichte vom Leben und der Arbeit in Ghana, sowie Fotos hochladen.

Viel Spaß beim Lesen, eure Isa

Sonntag, 20. Januar 2013

Reisemonat Dezember – Teil 2


Am 14., unserem ersten Ferientag, sind Tina und ich nach Nkoranza nördlich von Kumasi gefahren. Dort haben wir Jan und Julia im PCC Project besucht. Am ersten Abend sind wir mit Julia in die Stadt gelaufen, um noch etwas zu essen. Brot mit Ei. Danach sind wir noch in eine Bar auf einem Dach gegangen. Dort haben wir es allerdings nicht lange ausgehalten, denn kaum saßen wir, kamen aufdringliche Männer, die sich einfach dazu gesetzt haben. Der erste Kerl, der mit Julia gesprochen hatte, meinte dann zu Tina, die grad SMS geschrieben hat, sie solle sich doch bitte auf das konzentrieren was er erzählt. Ha, haben wir ihn etwa eingeladen sich zu uns zu setzten und uns einen zu erzählen. Daraufhin habe ich mein Handy auch rausgeholt und wild SMS geschrieben. Was fällt dem ein? Und dann hat er einfach nicht akzeptiert, dass Julia ihm ihre Nummer nicht geben will, was ja durch aus üblich ist. Aber seine Argumentation, dass er ja auf dem Krankenhausgelände wohnt und er deshalb ihre Nummer braucht, war auch eher undurchsichtig. Er wurde dann auch richtig aggressiv und Tina, auf Konfrontationskurs, hat dann angefangen mit ihm zu diskutieren. Währenddessen kam ein weitere Kerl, der sich neben mich setzte und die ganze Zeit mein Arm betatscht hat. Nach dem üblichen Smalltalk haben Julia und ich weiter geredet über die Schule. Er meinte dann wie unhöflich wir sind, dass wir deutsch reden. Na klar ist das unhöflich, aber haben wir ihn eingeladen sich zu uns zu setzten? Ich meinte dann, ich kann Julia, dass was ich erzähle auch auf Englisch erzählen, dann kann er zuhören. Nach einem Satz, den ich auf Englisch gesagt hatte, unterbricht er mich und meint sich noch mal genauer vorstellen zu müssen, wo er denn her kommt und zur Schule gegangen ist usw. Ab dem Zeitpunkt war das Gespräch für mich vorbei, ich habe mein Handy wieder rausgeholt und SMS geschrieben, denn Julia wollte anscheinend mit ihm reden. Ich hätte ihm ja gern gesagt wie unhöflich ich ihn finde, unser Gespräch, was wir nun schon extra auf Englisch führen, da er ja so gern zuhören wollte, einfach zu unterbrechen. Aber gut. Dann kam ein weiterer Kerl, der sich zu mir setzte, der aber wirklich ganz nett war und mir Musik auf seinem Handy zeigte. Als Tina dann von einem der Kerle begrapscht wurde, sind wir gegangen.
Am nächsten Tag sind wir dann nach Buabeng Fiema gefahren. Dort gibt es einen Wald in dem viele Affen leben. Diese Affen leben friedlich mit den Menschen zusammen, was auf eine alte Sage zurück zu führen ist: Es gab wohl einen „Fetisch“, eine irgendwie dargestellte Gottheit, die die Menschen vor langer Zeit im Fluss gefunden haben. Sie haben den Fetisch, der den Affen gehörte, mit ins Dorf genommen. Die Affen kamen von nun an ständig ins Dorf um ihre Gottheit zurück zu holen, dabei wurden sie attackiert und getötet. Plötzlich hat die Gottheit zu Menschen und Affen gesprochen, dass die Menschen den Fetisch entweder zurück geben können und die Affen sie von nun an in Ruhe lassen werden oder, dass sie den Fetisch behalten und die Affen von nun an Willkommen heißen sollen. Die Menschen entschieden sich für letzteres und seitdem kommen, die Affen jeden Morgen und jeden Abend je eine Stunde ins Dorf und wollen von den Menschen essen holen. Außerdem sagt man, dass, wenn die Affen 7 Tage infolge nachts von 1-3 Uhr Lärm machen, ein Mensch im Dorf sterben wird.
Die Menschen haben den Affen sogar einen Freidhof im Wald angelegt, denn die Affen kommen zum sterben ins Dorf.
Durch diesen schönen Wald voller Ficusse und Blumen haben wir dann eine geführte Tour mit einem netten alten Mann gemacht und haben die Affen mit Bananen gefüttert. Das war ein schöner Ausflug, Affen könnte ich auch stundenlang beobachten.
Auf dem Rückweg haben wir direkt unser Abendessen an einem Straßenstand geholt. Reis. Am Abend haben wir im PCC noch zwei Holländer getroffen, die zufällig am nächsten morgen zum Mole Park aufbrechen wollten, wo wir ja auch hinwollten. Denen haben wir uns dann spontan angeschlossen.