Heute morgen als ich am Haus meiner Nachbarin vorbei lief,
rief mich Abena, die dort stand, zu sich. Die Nachbarin hat nämlich ein Baby
bekommen, was sie mir direkt zeigen wollte. Sie bat mich in ihr kleines Haus,
was im Grunde ein kleiner Container ist. Dort gab es nur ein großes Bett und
zwei Koffer als Kleiderschrank für eine nun siebenköpfige Familie. Junior, der
nun schon 4 Tage alt ist, lag in einem kleinen Laken eingewickelt auf dem Bett.
Die Mutter hat ihn mir direkt auf den Arm gelegt. Ein so winziges Baby habe ich
noch nie gesehen. Junior war eigentlich ein Zwilling, aber seine Schwester ist
leider bei der Geburt gestorben. Meine Nachbarin, mit der ich mich, da sie kein
englisch spricht, nur mit gebrochen Twi und Gesten unterhalten kann, lud mich
ein, abends vorbei zu kommen und beim Waschen des Babys zu zuschauen. Diese
nette Einladung habe ich natürlich dankend angenommen. Das Baby wird beim
Waschen auf die Schienbeine der Mutter gelegt, die diese werden wiederum auf
eine Waschschüssel legt. Warmes Wasser wird durch ein Loch in einer alten
Tomatenmarkdose auf den Kopf und auf den Nabel des Kindes geträufelt. Danach
wird das Baby mit einem harten Netzschwamm, den hier jeder benutzt,
abgewaschen. Dabei hatte ich für einen Moment Sorge um die dünne Papierhaut des
Kleinen, die teilweise Falten wirft, als wäre er ein alter Mann. Nachdem
Waschen wurde Junior gepudert, wieder in sein Laken eingewickelt und ich bin
dankbar für diese Erfahrung zurück in unser Haus gegangen.