Letztes Wochenende sind wir nach Accra gefahren. Nach der
Schule sind wir aufgebrochen und zur VIP Station gefahren. Die VVIPBusse, die
dort abfahren kosten nämlich nur 2-3 Cedi, also 1 Euro, mehr als Trotros, sind
aber so komfortabel, wie gute deutsche Reisebusse. Nach einer bequemen
6stündigen Fahrt kamen wir im Dunkeln in Accra an, weshalb wir ein Taxi nach
Kokrobite nehmen mussten. Ein Glück ist Tina so gut im Handeln, ich kann das
leider gar nicht…
Im Guesthouse hat Magda schon mit zwei vorbestellten Pizzen
auf uns gewartet. Wir ließen den Abend gemütlich ausklingen und fielen ins
Bett.
Am nächsten morgen sind wir nach Accra rein gefahren. Das
hat einige Stunden gedauert. Erst mussten wir mit dem Trotro zur old Barrier
fahren, uns dort mit 100 anderen um die Trotros prügeln, dann mit dem Trotro
zum Circle, von da aus nach Madina, um dort mit einem Trotro zur nachten Police
Barier zu fahren, wo wir unser Ziel finden sollten. Leider landeten wir an der
falschen Police Barier, von der uns auch kein Trotro weiter mitnehmen wollte.
Also liefen wir eine Weile zu einer Station, von der wir ein Trotro zur
richtigen Police Barrier nahmen. Und dort fanden wir endlich TK Beads, eine
Perlenbrennfabrik. In dem Hof konnte man zuschauen wie in Lehmöfen Glasperlen
gebrannt wurden und im Shop konnte man Ketten, der immer gleichen Sorte Perlen
kaufen, um sie zu richtigen Ketten weiterzuverarbeiten.
Für das EMC Project haben wir uns über die Produktauswahl
und vor allem über die Preise informiert und haben auch gleich unseren
Eigenbedarf an Perlen gedeckt. Der Laden war voll gestopft und die Perlen
vielseitig!
Auf dem Rückweg sind wir bei der Accra Mall, einem großen
Einkaufszentrum ausgestiegen. Das war echt gigantisch und irgendwie seltsam.
Auf dem Parkplatz standen überwiegend teure Autos, in der Mall wurden
Alkoholproben ausgeschenkt und Milchpulverproben mit Cornflakes gereicht! Es
gibt dort einen Apple Shop, ein Kino, ein richtig guten Buchladen, ein
Birkenstockgeschäft, einige Schuh- und Kleidungsläden und einen riesigen
Supermarkt! Dort hab ich mir Brötchen gekauft und Knoblauchcreme!! Nachdem wir
unsere essbaren Eroberungen vor der Mall genossen haben und zurück zur Straße
gelaufen sind, kamen die kleinen Kinder der Nordafrikanischen
Flüchtlingsfamilien, die hier oft auf den Straßen sitzen und betteln, an und
ließen unsere Arme nicht los, während ihre Eltern unter einem Busch schliefen.
Da prallen wirklich zwei Welten aufeinander!! Und ich konnte mich nur schlecht
fühlen aus dieser riesigen Mall zu kommen, während diese Kinder an meinem Arm
hingen.
Ich find es eh fragwürdig eine Mall, die so riesig und luxuriös
ist, bauen zu lassen, wenn im Norden die Menschen in der Trockenzeit nicht
genug Wasser zum Trinken haben.
Als wir zurück ins Guesthouse kamen, waren wir pünktlich zum
Essen da. Eigentlich wollten wir abends noch zur Reggae Party im Big Millies
direkt am Strand gehen, doch wir waren zu erschöpft und außerdem gab es kein
Strom, weshalb die Party eh ohne Musik stattfand.
Am nächsten morgen sind wir schon früh aufgebrochen, um noch
vor Einbruch der Dunkelheit in Kumasi zu sein. Wir sind also wieder mit dem
Trotro zur old Barier und dann zum
Circle gefahren. Dort sind wir zur VIPStation gelaufen, um wieder einen
VVIPbus zu bekommen. Uns wurde dort gesagt, dass keine VVIPs in Richtung Kumasi
fahren, komisch allerdings, dass von Kumasi nach Accra welche fahren. Wir
wollten aber auch keinen VIP für 25 Cedi nehem, die Schlange für diese Busse
war eh ewig lang. Wir haben uns also auf die Suche nach der MMT Station am Circle
gemacht, denn eine Frau meinte die gibt es. Nachdem wir alle 10 m jemanden
gefragt haben, wo es zur MMTStation geht, und wirklich in jede Himmelsrichtung
mehrmals gezeigt wurde, uns aber auch gesagt wurde, es gäbe keine MMTStation,
gaben wir es auf und sind zurück gelaufen, um uns in die Schlange für den
teuren VIPbus zu stellen. Nach dem wir in den dritten Bus der ankam steigen
konnten, fielen wir erst mal in einen Tiefschlaf, denn so ein luxuriösen Bus habe
ich noch nie gesehen! Mit breiten Sitzen,
die man wie Liegestühle ausfahren konnte, und gut eingestellter Klimaanlage.
Das einzige was gestört hat, war der große Fernseher, auf dem eine ghanaische
Serie viel zu laut ausgestrahlt wurde. Ich mag ghanaische Serien überhaupt
nicht! Ich finde sie meist brutal, pervers, schlecht geschauspielert und viel
zu aggressiv! Es wird nur gebrüllt und geheult. Trotz Gebrülle war die Fahrt
sehr angenehm und vor allem nicht so lebensmüde und rasant, wie mit einem
Trotro.
TK BeadsAccra Mall
Kokrobite