Beschreibung
Hallo,
mein Name ist Isabel Unger. Ich bin 19 Jahre alt und habe mich entschieden ab August 2012 für ein Jahr in Ghana zu leben. Mein Wohnort wird die große Stadt Kumasi sein, in der mich eine Gastfamilie aufnehmen wird. Vor Ort werde ich im Rahmen des EMC-Ghana Projektes an der Garden City Special School, einer Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, arbeiten.
Auf diesem Blog werde ich Berichte vom Leben und der Arbeit in Ghana, sowie Fotos hochladen.
Viel Spaß beim Lesen, eure Isa
Sonntag, 17. November 2013
Nach 3 Wochen in Deutschland…
…Geht es mir sehr gut. Ich habe mich von Anfang nicht fremd
gefühlt. Ich kann nicht einmal sagen, dass die Eingewöhnungsphase
nach einem Tag abgeschlossen war. Es gab einfach keine. Es gab nur
das Gefühl, dass ich es komisch finde, dass nichts komisch ist. Es
ist alles normal. Ich habe zweimal mit Alberta telefoniert und ich
vermisse meine Familie in Ghana sehr. Ich bemühe mich nicht zu viel
an Nana, wie er auf mich zurennt und meine Beine umarmt, an die
tanzende Abby oder an das Kochen mit Alberta, zu denken, sonst würde
ich sicher oft traurig sein. Ich bin zurück in Deutschland, ich bin
froh hier zu sein, und ich kann frühestens in einem Jahr zurück
nach Ghana meine Familie, Freunde und die Schüler besuchen, also
konzentriere ich mich auf die Zukunft hier. Trotzdem werde ich den
Kontakt nach Ghana aufrecht erhalten.
Ankunft in Deutschland
Die Ankunft in Deutschland war großartig! Wir waren total
aufgeregt. Wir wurden von so vielen Menschen empfangen. Meine Familie
habe ich zuerst gesehen und plötzlich tauchten hinter mir alle meine
Freunde auf! Damit hab ich nun wirklich nicht gerechnet. Sogar Magda,
unsere Freundin aus Winneba, kam zum Flughafen. Ich habe mich riesig
gefreut!
Zuhause gab es erst einmal Brokkoliauflauf und eine warme Dusche!
Abends wollten wir uns dann mit ein paar Leuten in Laras WG. Fritz, Lara, Marius, Max und Ferdi. Lara hat mich abends abgeholt und wir wollten noch Marius, der seinem Vater in der Firma helfen musste, einsammeln. Neben der Firma von Marius Vater steht die Strelow Halle, in der wir schon die verrücktesten Parties gefeiert hatten. Trotzdem hab ich mir nichts dabei gedacht. Ich wollte sogar im Auto sitzen bleiben, während Lara Marius holt. Und was eine Überraschung – Lara hat eine riesige Willkommensparty für mich organisiert! Ich habe wirklich kein Stück damit gerechnet, obwohl es im Nachhinein betrachtet schon recht auffällig war, dass wir „noch eben“ bei der Strelow Halle vorbei mussten.
Eine tollere Begrüßung in Deutschland hätte man mir wirklich nicht bereiten können!!
Zuhause gab es erst einmal Brokkoliauflauf und eine warme Dusche!
Abends wollten wir uns dann mit ein paar Leuten in Laras WG. Fritz, Lara, Marius, Max und Ferdi. Lara hat mich abends abgeholt und wir wollten noch Marius, der seinem Vater in der Firma helfen musste, einsammeln. Neben der Firma von Marius Vater steht die Strelow Halle, in der wir schon die verrücktesten Parties gefeiert hatten. Trotzdem hab ich mir nichts dabei gedacht. Ich wollte sogar im Auto sitzen bleiben, während Lara Marius holt. Und was eine Überraschung – Lara hat eine riesige Willkommensparty für mich organisiert! Ich habe wirklich kein Stück damit gerechnet, obwohl es im Nachhinein betrachtet schon recht auffällig war, dass wir „noch eben“ bei der Strelow Halle vorbei mussten.
Eine tollere Begrüßung in Deutschland hätte man mir wirklich nicht bereiten können!!
Die letzten Stunden in Ghana
Am Sonntagmorgen habe ich Asebi verlassen. Tina und ich haben uns
an der Busstation getroffen und sind nach Accra gefahren. Dort haben
wir die letzte Nacht in Kokobite verbracht. Dieser Ort hat uns als
Garten der Ruhe durch das Jahr begleitet. Wir haben noch ein letztes
Mal mit Luna und Gabi, den Kindern der Besitzer, Uno gespielt und uns
am Montagnachmittag von der liebenswerten Familie verabschiedet. Mit
dem Taxi ging es zum Flughafen und ab dann hatte ich nur noch
unendliche Vorfreude auf Daheim!
Mittwoch, 13. November 2013
Abschied in Asebi
Am Samstag habe ich eine Runde durch Asebi gemacht, um mich zu verabschieden. Morgens haben Tina und ich uns bei unserer Freundin Vero, in deren Kantine wir fast täglich gegessen haben, getroffen. Wir haben ihr und Theresa jeweils ein Foto von uns allen und ein Armband geschenkt. Danach haben wir uns mit unserem Freund Douglas getroffen. Der Abschied war wirklich traurig. Wir sind zu unserer Kiosk-Freundin Adwoa gegangen und ich habe unseren Freunden im Copyshop „tschüss“ gesagt. Dann ging es durch Asebi. Zunächst zu Augustina, die mir zum Abschied Kentestoff geschenkt hat. Ein wirklich rührendes und teures Geschenk. Bei Aunty Kyerewa musste ich dann anfangen zu heulen. Leider war Mamme Nyakos Familie zum größten Teil nicht da… ich habe also der mittleren Tochter Gifty die Geschenke gegeben. Bei unserem Abschied habe ich sie das erste Mal sprachlos erlebt. Dann ging es zu meinem Kohle-Opa und zur Kohle-Frau, denen ich Abschiedsgeschenke gebracht habe. Sie hat mich bestimmt 10 mal umarmt. Asamoah, ihr Mann und einer meiner besten Freunde, war leider nicht da. Er kam allerdings eine Stunde später zum Haus und hat sich dort von mir verabschiedet. Ich hätte auch nicht gehen können, ohne „Tschüss“ gesagt zu haben.
Am Abend kam dann Anas meine Cousine aus dem Dorf, die mich noch einmal sehen wollte. Ich habe mich total gefreut.
Wir haben Abends dann eine kleine Party mit Alberta, Nana, Abby, Anas, Joyce und mit Multivitaminsaft geschmissen. Ich habe meine Abschiedgeschenke und die Kleidung, die ich nicht mit nach Deutschland nehmen wollte, verteilt. Alberta hat sich tierisch gefreut! Vor allem über das gerahmte Foto von ihr und Nana.
Am nächsten morgen habe ich mir nur gewünscht, dass der ganze Abschied schon vorbei wäre. Ich hab mich draußen zu Abby gesetzt, die gewaschen hat, und ihr erklärt, dass ich jetzt zurück nach Deutschland gehen muss, dass ich sie aber in einem Jahr wieder besuchen werde. Sie hat das gar nicht verstanden und meinte nur „Das kannst du nicht machen, ich werde weinen. Du kommst einfach Montag wieder. Heute ist Sonntag, also kommst du Montag wieder“. Dann kam der Nachbar, ein super netter Mann, der mich zur Busstation gefahren hat. Tränenreich habe ich mich von allen verabschiedet. Nana und Abby haben das alles nicht verstanden, aber Alberta konnte auch nur noch schluchzen.
Wir sind dann ein letztes Mal durch Asebi gefahren, die Kohle-Familie hat mir gewunken und die ganze Familie von Mamme Nyako stand vor ihrem Stand. Sie haben mich durchs Fenster gedrückt, Mamme Nyako hat geweint und Gifty hat mir noch einen Brief mitgegeben.
Alles in allem war der Abschied grausam, herzzerreißend und noch viel dramatischer als erwartet. Erst am Ende habe ich gemerkt, wie viele gute Freunde ich in diesem Jahr doch gewonnen habe.
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